Epigenetik
Epigenetik
beschäftigt sich mit Mechanismen, die die Genaktivität regulieren
In einem vielzelligen Organismus sind nahezu alle Zellen genetisch gleich. Aufgrund unterschiedlicher Genaktivitäten differenzieren sie aber zu vielen verschiedenen Zell- und Gewebetypen. Mit den Mechanismen, die diese Genaktivität in der Zelle steuern, beschäftigt sich die Epigenetik. Durch epigenetische Regulationsmechanismen werden zum Beispiel einzelne Gene und/oder Genabschnitte an- oder abgeschaltet, ohne dass sich die Abfolge der DNA ändert. Es entstehen übergeordnete Expressionsmuster, die nicht in der Gensequenz festgelegt sind. Sie werden von Zellen zu Tochterzellen weitergegeben und können von Elterngenerationen auf die Nachkommen vererbt werden.
Derzeit ist noch weitgehend unverstanden, wie genetische und epigenetische Regulationsmechanismen zusammenwirken, wie genau sich äußere Einflüsse auf die genetische Information auswirken und wie diese dann die Entwicklung und das individuelle Profil eines Organismus beeinflussen. In den vergangenen Jahren haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass ein Individuum mehr als die Summe seiner Gene ist. Gezeigt werden konnte dies z.B. durch Untersuchungen an genetisch identischen (eineiigen) Zwillingen, die ganz unterschiedliche Krankheitsprofile und Lebensprognosen entwickeln können.
Ein wichtiger epigenetischer Regulationsmechanismus ist z.B. die RNA-Interferenz.