Auskreuzung

Vererbung einer bestimmten Eigenschaft aus einer Individuengemeinschaft (Population, Kulturpflanzensorte) in eine andere.

Die Übertragung von genetischer Information zwischen Pflanzen einer Art oder verwandter Arten ist ein natürlicher Vorgang und geschieht in der Regel durch männliche Keimzellen, den Pollen. So hat z.B. der Austausch von Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge zwischen Kultur- und verwandten Wildarten schon immer stattgefunden – unabhängig davon, wie diese Resistenzgene erworben wurden.

Im Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Pflanzen ist Auskreuzung ein zentrales Thema. Wenn sich gentechnisch veränderte mit konventionellen Kulturpflanzen kreuzen, nehmen letztere auch die eingeführten Fremdgene auf (vertikaler Gentransfer). Für ein Nebeneinander (Koexistenz) des Anbaus mit und ohne Gentechnik ist deshalb die Auskreuzung durch bestimmte Maßnahmen wie Abstandsregelungen möglichst gering zu halten.

Bei der Sicherheitsbewertung von gentechnisch veränderten Pflanzen ist die Möglichkeit der Auskreuzung des Fremdgens in nah verwandte Wildpflanzenarten ein wichtiger Aspekt. Daher wird bei jeder gentechnisch veränderten Kulturpflanze geprüft, ob im Anbaugebiet potenzielle Auskreuzungspartner zur Verfügung stehen. Wenn das der Fall ist, werden mögliche Folgen eines Gentransfers abgeschätzt. Könnte die neue Eigenschaft der Wildpflanze einen Überlebensvorteil verschaffen und sie sich dadurch gegenüber anderen Pflanzenarten besser durchsetzen? Welche Folgen hat es, wenn sich etwa Herbizidresistenz-Gene in Wildarten ausbreiten?

Drucken Versenden