Gentransfer; horizontal und vertikal
Austausch genetischen Materials zwischen verschiedenen Lebewesen.
In der Gentechnik wird die Übertragung einzelner Gene von einem Spender- auf einen Empfängerorganismus als Gentransfer bezeichnet.
Es wird unterschieden zwischen vertikalem und horizontalem Gentransfer.
Horizontaler Gentransfer
Der horizontale Gentransfer ist die Weitergabe bzw. Aufnahme
genetischen Materials außerhalb der sexuellen Fortpflanzungswege und
unabhängig von bestehenden Artgrenzen. Abhängig von bestimmten
Voraussetzungen ist ein horizontaler Gentransfer - etwa von einer
Pflanze auf ein Bodenbakterium - grundsätzlich möglich, aber ein
unter natürlichen Bedingungen sehr unwahrscheinliches Ereignis.
Bei der Sicherheitsbewertung gentechnisch veränderter Pflanzen sollte die Möglichkeit der Weitergabe eines Fremdgens über einen horizontalen Gentransfers berücksichtigt werden - unabhängig von der Wahrscheinlichkeit des Eintretens. So könnten etwa als Markergen verwendete Antibiotikaresistenz-Gene von einer transgenen Pflanze an Boden- oder Darmbakterien weitergegeben werden.
Vertikaler Gentransfer (Kreuzung)
Kreuzen sich zwei Pflanzen auf sexuellem Weg und geben dabei
ihre Gene an die folgenden Generationen weiter, ist dieser Vorgang
ein vertikaler Gentransfer, üblicherweise als Kreuzung bezeichnet.
Durch Kreuzung von transgenen mit nicht-transgenen Pflanzen nehmen letztere auch die eingeführten Genkonstrukte auf. Bei der Sicherheitsbewertung transgener Pflanzen ist die Möglichkeit der Auskreuzung des Fremdgens in nahe verwandte Wildpflanzenarten deshalb ein wichtiger Aspekt.