Tugendethik
Klasse von ethischen Theorien, bei denen Handlungen danach beurteilt werden, inwieweit sie mit als wertvoll erachteten Einstellungen und Haltungen übereinstimmen.
In der Tugendethik stehen Tugenden im Zentrum, nämlich die inneren Charakterzüge und Einstellungen eines Akteurs, der seine Handlungen nach einem tugendhaften Leben ausrichtet. Unter einer Tugend versteht man die Fähigkeit oder Eigenschaft, das Gute aus einer inneren Neigung heraus zu tun und so das individuelle und kollektive Wohl zu befördern. Bekannte Tugenden sind Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung, wobei sich der Wert einer Handlung nach dem Wert der Tugend bemisst. Ziel in der Tugendethik ist es, eine bestimmte Lebenshaltung und eine menschlich vorbildliche Persönlichkeit zu entwickeln, um in entsprechenden Situationen moralisch angemessen zu handeln. Ein bekannter Vertreter der Tugendethik ist der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.).