Feuerbrand

meldepflichtige bakterielle Pflanzenkrankheit bei Obst- und Ziergehölzen

Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht. Befallen werden vor allem Pflanzen der Familie Rosaceae, zu der viele unserer einheimischen Obstarten (Apfel, Birne, Quitte) sowie Ziergehölze (z. B. Cotoneaster) zählen. Steinobst wie Kirschen oder Zwetschgen gehören nicht zu den Wirtspflanzen des Erregers. Seitdem die Krankheit erstmals im Jahre 1971 in Deutschland auftrat, breitet sie sich in südwestlicher Richtung weiter aus. Inzwischen ist nahezu das gesamte Bundesgebiet von dem Erreger betroffen.

Der Befall mit dem Bakterium führt dazu, dass Blüten, Blätter oder Früchte welken und braun oder schwarz werden, jedoch nicht abfallen. Die befallenen Triebe sehen aus wie verbrannt. Da das Bakterium hochinfektiös ist, muss ein Auftreten von Feuerbrand gemeldet werden.

Bei befallenen Pflanzen hilft nur ein radikaler Rückschnitt bis ins gesunde Holz. In einigen europäischen Ländern (Belgien, Griechenland, Niederlande) werden Antibiotika-haltige Pflanzenschutzmittel (z.B. Streptomycin) eingesetzt. Diese sind jedoch in Deutschland nicht zugelassen.

Viele am Markt verfügbare Apfelsorten (Braeburn, Gala, Fuji) sind anfällig bis stark anfällig für Feuerbrandinfektionen. Mit klassischen Züchtungsmethoden konnten bereits Obstgehölze gezüchtet werden, die eine erhöhte Resistenz aufweisen, allerdings konnten sich diese Neuzüchtungen bisher nicht auf dem Markt durchsetzen.

Es gibt Ansätze, mit Hilfe der Gentechnik Resistenzgene aus Wildäpfeln in gängige Apfelsorten zu übertragen. Die Apfelsorte bleibt dabei erhalten. Wenn die gentechnisch veränderten Äpfel am Ende nur apfeleigene Gene enthalten, spricht man von „cisgenen“ Äpfeln.

Mit gentechnischen Verfahren ist es auch möglich, Gene aus anderen Organismen, die eine Resitenz bewirken könnten, in Apfelpflanzen einzubringen. So wurde z.B. ein Gen übertragen, das für die Bildung des antibakteriell wirksamen Stoffes Lysozym verantwortlich ist.

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